Seit etwas mehr als 1 Jahr habe ich jetzt schon in meinem neuen Aquarium ein Filtersystem hinter der eingebauten Rückwand. Meine Erfahrungen damit? Nur positiv!

Das Wichtigste an einem Aquarienfilter ist natürlich seine Fähigkeit, das Aquarienwasser so aufzubereiten, dass die Stoffwechselprodukte der Fische nicht das Wasser vergiften. Gemessen wird von Aquarianern in erster Linie der Nitritgehalt. Ist das toxische Nitrit im Wasser nachweisbar, ist der Filter entweder mit einer kurzfristigen Spitze an abzubauenden Stoffen, etwa durch einen nicht aus dem Becken entfernten toten Fisch, überfordert, schlecht gewartet, bzw. gereinigt oder ganz einfach unterdimensioniert. Als unterdimensioniert ist ein Filter zu erkennen, wenn auch nach längerem Betrieb, der Nitritwert nicht gegen 0 gehen will. Es versteht sich fast von selbst, dass ein Filter, der zu selten gereinigt wird, sich die Filtermaterialien komplett mit Filterschlamm zusetzen werden und die Filterbakterien wenig bis keine Möglichkeit mehr haben, auf den Materialien zu siedeln und ihre Aufgabe zu erfüllen.

Als Filter für mein 672-Liter-Malawiaquarium habe ich mich für ein System entschieden, das es so nicht im Handel von der Stange gibt: Hinter einer fest verklebten Rückwand von Rockzolid wurden mehrere Kammern geschaffen, von denen 1 kleine Kammer als Platz für die Filterpumpe dient, eine zweite kleine Kammer als Klarwasserkammer und die größte dritte Kammer, die fast die gesamte Breite von einnimmt und ca. 120 cm breit ist, wurde mit Filterschwämmen und Biofilterkugeln gefüllt und arbeitet als riesiger Biofilter. Das Prinzip ist einfach: Die Pumpe pumpt ca. 2000 Liter je Stunde durch den Biobereich, wo Filterbakterien eine riesige Siedlungs- und Aktionsfläche haben. Damit der grobe Schmutz nicht in diese Kammer gelangen kann, saugt die Pumpe das Wasser über eine Schaumstoffpatrone an, die ebenfalls in der kleinen ersten Filterkammer hinter der 3D-Rückwand versteckt ist.

Nitrit nicht nachweisbar

In den 13 Monaten, die das Aquarium jetzt mit Besatz in Betrieb ist, konnte ich niemals Nitrit nachweisen. Nicht die kleinste Verfärbung der Testreagenz und auch nicht der Zweittest über Teststreifen brachten jemals das kleinste Ergebnis. Dabei ist der Besatz mit Mbunas aus dem Malawisee relativ hoch gewählt, bzw. hat sich durch zahlreiche Nachzuchten der Fische „von selbst“ erhöht. Der Filter hat also definitiv ordentlich zu tun.

Der Reinigungsaufwand

Wichtig ist für mich als Aquarianer auch der Aufwand, den ich mit einem Filtersystem im laufenden Betrieb habe. Ich möchte natürlich nach Möglichkeit wenig Arbeit haben und abgesehen von der persönlichen Komponente sollte ein Filter auch nach Möglichkeit in Ruhe gelassen werden, denn jede Reinigung ist ein Eingriff in ein kompliziertes System, das sich im Anschluss erst wieder regenerieren muss. Weniger ist an dieser Stelle als definitiv mehr.

Ich musste bislang tatsächlich nur 3 Mal die Vorfilterpatrone ausdrücken. Das geht sehr einfach, denn sie läßt sich einfach von oben greifen und von der Pumpe abziehen. Sie ist schnell ausgewaschen und kann dann wieder genauso einfach auf das Ansaugrohr der Pumpe augeschoben werden.

Das Material in der Biokammer habe ich optisch erst wieder kontrolliert. Die blauen Filtermattenwürfel sind kaum verfärbt. Alle noch gut in Form und Wasserdurchlässig. Es besteht auch nach 1 Jahr Betrieb absolut keine Notwendigkeit, hier eine Reinigung zu machen oder andere Maßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Gerade für größere Aquarien ist die Option, eine Rückwand einzusetzen, ein allgemeiner Trend in der Aquaristik. Den hinter den 3D-Rückwänden entstehenden Raum als Filter zu verwenden, ist naheliegen und die Lösung funktioniert, ist einfach zu warten und beschränkt die Technik weitestgehend auf das Aquarium selbst. Die Technik ist dabei so gut versteckt, dass der Betrachter sie kaum war nimmt. Für mich absolut empfehlenswert.

tom
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