Die passende Vergesellschaftung von Tieren in einem Aquarium ist eine der Grundvoraussetzungen für das Funktionieren des Mini-Ökosystems Aquarium. Viele Faktoren sind wichtig, um bereits vor dem Einsetzen eines Zierfisches, beurteilen zu können, ob sich dieser in seinem neuen Lebensraum wohl fühlen wird und ein langes Leben genießen können wird. In der Regel werden dabei die Ansprüche der Fische an die Wasserwerte und die Aquariengröße beachtet. Aquarianer gehen meist davon aus, dass ein Fisch, der von seiner Größe und seinen Ansprüchen her zum restlichen Besatz passt, eingesetzt werden kann. Bei dieser Betrachtungsweise bleiben allerdings andere Faktoren unbeachtet. Am Beispiel der oft auch in Malawiaquarien gehaltenen Antennenwelse, läßt sich dies verdeutlichen.
Antennenwelse gelten als robust, anspruchslos gegenüber Wasserwerten und als gute Algenvernichter. Sie werden oft als „Putzerfische“ auch in Ostafrikaaquarien eingesetzt. Warum passen Antennenwelse nicht zu Malawis? Antennenwelse schaben Auswuchs von Oberflächen ab. Damit sind sie Nahrungskonkurrenten zu den Mbunas aus den Malawisee. Diesen Aufwuchs schaben sie allerdings bevorzugt von Wurzeln und anderen Hölzern ab, die in ihrem natürlichen, südamerikanischen Biotop gehäuft vorkommen. Dabei nehmen sie Zellulose auf, die sich für ihre eigene Verdauung benötigen. Holz ist im Malawiaquarium allerdings ein No-Go, da es das Wasser ansäuern kann und damit die Wasserwerte in einer im Malawiaquarium nicht gewünschten Weise beeinflusst. Es ist also nicht möglich, essentielle Ansprüche von Antennenwelsen UND Malawicichliden zu erfüllen. Dass Antennenwelse und Mbunas um das gleiche Nahrungsangebot, dem Aufwuchs konkurrieren, kann zusätzlich zu Stress führen.
Es lohnt also bei der Wahl des Fischbesatzes immer auch ein Blick auf andere Faktoren, denn nur Fische, die ohne Stress im Aquarium leben können, machen auch dem Aquarianer langfristig Spass.
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Sehr interessanter Artikel!
Musste oft an meine Siamesischen Kampf Fische zurück denken.
Ja die sahen klasse aus 🙂
Grüße Jan