Planarien

Planarien (Dugesia gonocephala) sind Strudelwürmer, eine Unterklasse der Plattwürmer. Sie sind weiß bis gelb, abgeplattet wie Nacktschnecken, und haben einen dreickigen, pfeilspitzenförmigen Kopf. Sie stehen im Verdacht Fischbrut zu vertilgen, und bei Larven von Garnelen oder den Jungtieren (je nach Fortpflanzungstyp) hat man schon beobachtet wie sie sie verspeisen. Denn sie sind Fleischfresser.

Planarien vermehren sich per geschlechtlicher Fortpflanzung, wobei eine Planarie das Männchen spielt, und eine das Weibchen, denn sie sind hermaphroditisch (wie Schnecken). Zu Selbstbefruchtungen kommt es nur sehr selten.

Es gibt Fische (Fadenfischarten) die Planarien fressen. Problem ist nur, dass Planarien einen nicht schmackhaften Schleim absondern, der selbst Fadenfische dazu treibt die Finger davon zu lassen, es sei denn sie finden sonst keine Nahrung.

Und wer will schon die Fische quälen, nur damit sie die Planarien fressen, oder sich Fische nur zur Bekämpfung der Planarien anschaffen, die man eigentlich gar nicht pflegen möchte.

Wenn die ersten auftauchen: – Raussammeln! (bei Dämmerung kommen sie am meisten raus) – Auf die Futtermengen achten, bei zu vielen Futterresten vermehren sie sich explosionsartig. Besonders bei Futter mit hohem Fleischanteil.

Bekommt man die Population nicht in den Griff hilft nur eine Kur.

Hydras

Richtig wäre Hydra (Singular) oder Hydren (Plural) aber Hydras hat sich eingebürgert, also bleiben wir dabei. Hydras sind eigentlich keine Würmer, sondern Polypen, genauer noch Süßwasserpolypen. Und haben den typischen Polypenkörperbau. Ein dicklicher Stil (Körper) mit Sternförmig angeordneten Tentakeln am Ende mit der Mund-/Afteröffnung, ja, beides das selbe bei denen, rein, verdauen, und wieder raus.

Sie bewegen sich auf zwei Arten, einmal Kippen sie ihren Rumpf bis die Mund/Tentakelseite den Boden oder die Scheibe ein Stück weiter berührt, und ziehen den Fuß nach, dann Mund abtrennen vom Untergrund und weite vorne ansetzen, fast wie eine Raupe. Oder sie beginnen genau so, und machen dann einen Überschlag mit dem Rumpf, so dass der Fuß auf der anderen Seite wieder aufkommt.

Sie fressen sämtliche Kleinst-Tiere im Becken, also leider auch sehr junge Fischbrut, und Garnelen Jungtiere / Larven.

Sie pflanzen sich durch geschlechtliche Paarung fort, oder bilden einen „Kinderpolyp“ am Fuß aus, der sich dann abteilt.

Interessant, wenn man sie pflegen möchte, jedoch schädlich für fast jede Tierart im Becken.

Wenn die ersten auftauchen: – Raussammeln! (bei Dämmerung kommen sie am meisten raus) – Auf die Futtermengen achten, bei zu vielen Futterresten vermehren sie sich explosionsartig. Besonders bei Futter mit hohem Fleischanteil.

Bekommt man die Population nicht in den Griff hilft nur eine Kur (siehe am Ende des Kapitels „Würmer / Wurmartige“)

Grindalwürmer/Mikrowürmer

Grindalwürmer, Mikrowürmer und andere Fadenwürmer (Nematopden, eingedeutscht von Nemapoda) stellen im Aquarium eher ein kleines Problem dar. Sie vergreifen sich an keinen Tieren, sondern sind eher wie Regenwürmer, und fressen die Reste.

Sie sind winzig, und haben im Vergleich zum Durchmesser oft einen sehr langen Körper, z.B. Grindalwürmer sind eta ein viertel bis einen halben Millimeter dick, aber ein bis zwei Zentimeter lang.

Die Vermehrung findet hier geschlechtlich statt, wobei die Männchen oft kleiner sind und ein gebogenes Schwanzende haben.

Sie sind eigentlich Futtertiere, und werden gern an lebendgebärende Zahnkarpfen (Guppy, Platy, Molly…) verfüttert. Erwischen diese jedoch nicht alle, wenn sie lebend verfüttert werden, dann bilden sie oft im Bodengrund gigantische Populationen, die sich sehr schnell verstecken können, falls Fressfeinde, wie die Fische auftauchen.

In einem Garnelenbecken haben sie keine Feinde, und werden entweder geduldet vom Halter, oder man empfindet sie als störend. Und will man keinen Fisch dazu setzen, so bleibt auch hier nur die Kur, wie im nächsten Kapitel beschrieben.

Kampf den Würmern!

Kur zum bekämpfen der o.g. Wurmarten, wenn man keine Fische hat die sie fressen:

Leider überleben Schnecken diese Kur nicht, vorher rauslesen, oder, wenn keine drin sind oder nur die eingeschleppten, welche man sowieso loswerden möchte. Tja, dann los.

Ich hatte Planarien in zwei meiner Becken. Beides 18 Liter, beides Garnelenbecken. Ich hab von zwei Kuren gehört, und dachte mir, naja, zwei Becken, zwei Versuche.

Das eine war Flubenol, das andere Panacur. Flubenol (Flubendazol) gibt es als Paste und als Pulver. Ich empfehle die Paste, da das Pulver nach dem öffnen seine Wirksamkeit langsam abbaut, und dann stärker dosiert werden müsste. Panacur (Fenbendazol) sind Tabletten. Beide Mittel sind für Hunde/Katzen gedacht zum entWURMen. Und beide arbeiten fast gleich. Sie stören den Stoffwechsel, Panacur funktioniert im Gegensatz zu Flubenol auch bei Eiern, dazu kommen wir noch.

In der Anwendung sind beide unkompliziert, und für Garnelen und Fische kein Problem. Da sie eigentlich nicht Wasserlöslich sind, die Wirkstoffe.

Das Problem sind die verendenden Würmer (und Schnecken), diese belasten das Wasser.

Deshalb gehen wir wie folgt vor:

Flubenol (Wirkstoff Flubendazol):

Vorbereitung: – So viele Würmchen und Schnecken absammeln/-saugen wie möglich 1. Tag: ein 4tel Gramm Flubendazol (bei der 5%igen Paste wären das dann 5 Gramm) auf 100 Liter. am besten in die Strömung des Filters geben, oder mit der Hand etwas vermengen. 2. Tag: ein Viertel bis ein Drittel Wasser wechseln, und auf die neue Menge Wasser das Flubenol neu bemessen. also bei nem 4tel Wasserwechsel, 1,25 Gramm Paste (etwa) neu dazu geben. 3. 4. 5. Tag, Wasserwechsel beibehalten, dabei immer schön tote Schädlinge entfernen und Werte prüfen. Das Flubenol jedoch immer weiter senken dann am: 6. Tag, Wasserwechsel ohne Neuzugabe von Flubenol

dann bis zum 14. Tag alle 2 bis 3 Tage Wasser wechseln, wenn der Befall und damit die Zahl der toten Schädlinge nicht zu groß war, können die Intervalle auch größer sein.

Am 14. tag fangen wir noch einmal von vorne an. Denn Flubenol greift die Eier der Planarien nicht an, sondern wirkt auf den Stoffwechsel (indem es das Zythoskelet zerstört, und so die Weiterleitung von Närstoffen verhindert)und Panacur tötet Eier indem es die Ausbildung des Spindelapparats stört, bei den älteren Planarien stört es auch den Stoffwechsel.

Panacur (Wirkstoff Fenbendazol):

Da gibt es 250mg Tabletten, davon nehmt ihr eine Viertle auf 100 Liter. Also 2,5 mg Wirkstoff pro Liter, genau wie bei Flubendazol Wasserwechseln ist auch hier Pflicht, wie oben, nachdosiert kann dann werden, muss jedoch nicht.

Bei Panacur kann die erneute Behandlung ausgelassen werden, weil es wie schon erwähnt auch die Eier angreift, wer sicher gehen will macht es wie beim Flubendazol.

Bei Mittelchen die von JBL oder anderen Herstellern kommen ist oft die Dosierungsanleitung zu vorsichtig, und es wirkt nicht, dosiert man höher stören die Beistoffe wie Kupfer, die dann nicht nur die Würmer töten. Und besonders bei Garnelen sollte man vorsichtig sein mit Kupfer…

Nun zu meinen Erfahrungen (vielleicht können andere Autoren noch welche einbringen):

Flubenol: zwei mal angewendet, Erfolg, keine Planarien mehr Panacur: einmal angewendet, gute Bilanz, aber ein paar habens geschafft, nach der zweiten Anwendung war auch das Thema geklärt.

Also, beide Behandlungen sind fast identisch, die Nelen stört es kaum, ausser dass es durch die häufigen WW’s zu etwas Stress kommt, und beide sind ähnlich erfolgreich…

Ja, und Panacur klingt generell besser oder?

Naja, je nachdem was der Tierarzt da hat (beides gibt es nur dort) ist es wirklich egal, jedoch ist Panacur doppelt so teuer (10 Tabletten 10 Euro, eine Tube Flubenol kostet etwa 5 Euro, billigste Angebote die ich fand). Und wenn man 30 Zuchtbecken hat… naja, wählt selbst 🙂

tom
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